Teil 5: SEO, Performance Vor- & Nachteile mehrsprachiger WordPress Setups
Kategorie: Web Projektentwicklung
In diesem Teil möchten wir nach Vorstellung der Möglichkeiten auf die Performance und die Suchmaschinenoptimierung der einzelnen Setup-Varianten eingehen.
Variante 1 – mehrsprachiger Seitenbaum
Der große Vorteil liegt in der Größe des Setups und der einfachen Bedienbarkeit und Wartung des Systems. Alle Inhalte sind unter einer Domain organisiert und jede Maßnahme wirkt sich direkt auf das gesamte Portal aus. Auch wenn es sich um eine Seite handelt, die in einer Sprachversion nur über wenige Inhalte verfügt, so ergibt sich aus dieser Architektur ein größeres Portal.
Was die Performance eines mehrsprachigen Seitenbaums betrifft, so geht es je nach Portalgröße sicherlich an die Grenzen, die man mit der Blogsoftware WordPress auslotet. Der Einsatz eines File Cache ist zu empfehlen. Ein recht einfacher Grund sich dafür zu entscheiden ist auch die portalweite Nutzung von Mediadateien. Ein Bildinhalt muss nur einmalig ins System geladen werden und kann mehrfach verwendet werden.
Aus SEO Sicht bietet diese Architektur leider einige Schwächen. Neben dem Problem, dass man nicht „billige“ Streubacklinks für die jeweiligen Sprachen einsetzen kann, löst der Mix der Sprachen auch eine Ungenauigkeit des Inhaltsfokus aus. Natürlich hat eine Region in deutscher Sprache mit der gleichen in englischer Sprache was zu tun, jedoch sobald ein Wort übersetzt wird, ist es meist ein neues Keyword.
Variante 2 – Mehrsprachigkeit Plugins
WordPress ist vorallem ein so unglaublich vielseitiges Content Management System, weil es so viele Entwickler und Plugins gibt, die das System erweitern. In puncto Mehrsprachigkeit gibt es nicht so viele Lösungen, darum ist man auf die im Beitrag genannten Plugins angewiesen. Die Vorteile liegen sicherlich in der optisch ansprechenden Oberfläche der Plugins, sowie den vielen vorgefertigten Tools & Scripts, die man mittel CSS Styles nur mehr an das Layout anpassen muss.
Aus Performance Sicht erhält man mit den Plugins jede Menge zusätzlicher Abfragen und Konditionen an die Datenbank, da hier abgefragt werden muss, welche Sprachmatrix nun angewendet wird. Ein aus Erfahrung nicht unerheblicher Aspekt sind die kostenpflichtigen Plugins. Bei WordPress gibt es zwar vieles kostenlos, jedoch auch keine Garantie, dass der Entwickler auch weiter an der Entwicklung arbeitet. Ein kostenpflichtiges Plugin bietet zwar keine Sicherheit aber zumindest eine Art Lizenzvertrag.
Aus SEO-Sicht ist der Einsatz von Mehrsprachigkeit-Plugins ähnlich dem mehrsprachigen Seitenbaum. Im Grunde sind ebenfalls alle Inhalte im gleichen System und nur durch eine Matrix miteinander logisch verknüpt. Somit gibt es auch hier die gleichen Einschränkungen hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung wie in Variante 1.
Variante 3 – Seitenduplikate
Jede Sprache ein Setup. So das Prinzip und Vorteil dieser Variante. Aus Sicht eines Webmasters ein absoluter Alptraum, sofern man keine Zusatzsoftware wie ManageWP oder dergleichen verwendet. Jedes System muss einzeln gepflegt werden, einzeln geupdated werden und ist im Endeffekt eine eigene Seite für sich. Sollten Sie aber jemals eine Sprachversion egal aus Kosten oder Geolocation Gründen migrieren, dann werden sie sich die Hände reiben, denn das geht mit wenigen Klicks und wirklich sehr einfach.
Die Performance der einzelnen Seiten mit Link zur anderen Sprachversion ist gewohnt gut, denn diese Variante performt wie eine einsprachige Seite. Pro Sprachversion können jeweils eigene Caches verwendet werden. Auch bei Änderungen im System muss die htaccess Datei nicht mit lästigen Bytes beschwert werden. Ein schlankes schnelles System, das bei Google auch in den Site Performance Werten besser performt als ein großes mehrsprachiges System.
Dies bringt auch gleichzeitig der ersten SEO Aspekt in diese Variante. Schnelle kleinere Systeme, die keinen Besucher mit langen Ladezeiten vergraulen. Ein weiterer Aspekt ist sicher das Thema Linkaufbau. Werden pro Sprachversion jeweils die passenden Top-Level-Domains eingesetzt, kann man gezielt für jede Google Länderversion die passende TL-Domain anbieten und gezielt mit Domains mit gleicher Endung Linkbuilding dafür betreiben. Gleichzeitig heißt das aber auch, dass für jede Domain Links aufgebaut werden müssen. Während die Einzelsystem sprachübergreifend von Maßnahmen profitieren, so vererbt jeweils nur der Link innerhalb der Sprachsysteme Linkpower.
Variante 4 – WordPress Multisite / Blog Netzwerk
Der Weisheit letzter Schluss ist es nicht, aber ein Multisite Setup vereint viele positive Aspekte aus den verschiedenen bereits genannten Varianten. Der Vorteil ein zentrales Verwaltungssystem für Webmaster zu haben liegt auf der Hand.
Die Performance ist derzeit wohl die einzige Schwachstelle bei den Multisites, denn bei großer Auslastung wackelt das Setup doch ein wenig, wenn nicht genügend CPU und RAM am Webspace zur Verfügung stehen. Auch die doppelten Mediainhalte brauchen Speicherplatz und stellen eigentlich Duplicate Content dar, obwohl dieser derzeit von Google nicht wirklich negativ aufgefasst wird.
Aus SEO Sicht stehen die gleiche Möglichkeit zur Verfügung wie bei mehreren Setups in Variante 3. Durch das Plugin DomainMapping können die jeweils länderspezifischen Domains aufgeschaltet werden und einzeln optimiert werden.
Im abschliessenden Teil der Artikelserie möchten wir ein Fazit anbieten und Ihnen noch weitere Erfahrungen zu den einzelnen Setups geben.
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3 Antworten zu “Teil 5: SEO, Performance Vor- & Nachteile mehrsprachiger WordPress Setups”
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Tolle Artikelserie! Herzlichen Glückwunsch dazu!
Hat es dann schlussendlich zum Fazit nicht mehr gereicht? Jedenfalls finde ich keinen Link dazu.
Wäre schön, wenn Sie das noch nachreichen könnten.
Vielen Dank – die Serie ist sehr informativ und hilfreich – ich habe gute Entscheidungsgrundlagen für mein mehrsprachiges WordPress-Projekt gewonnen.
Daumen hoch!
Ein sehr spannender Blogbeitrag, genau das, was ich gesucht
habe.